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. 18Wir werden sie retten.« Rhys drückte Keirs Schulterund schüttelte ihn ganz sanft.»Hast du gehört?«Keir befand sich in einer tiefen Trance, er starrte vorsich hin, ohne mit der Wimper zu zucken.Es gabkein Durchdringen zu ihm.Dann aber murmelte er:»Es ist zu spät.Sie ist von uns gegangen.«Rhys sah Bronwnn fragend an, doch sie schüttelteden Kopf.»Ich weiß es nicht.Ich habe keine sostarke Verbindung zu ihr.«»Bronwnn kann sie nicht mehr spüren, weil sienicht mehr am Leben ist.«Keirs Stimme klang ausdruckslos, resigniert.Siebefand sich in tiefstem Gegensatz zu allem, was inden Augen des Schattengeists geschrieben stand.»Das kannst du doch nicht wissen«, flüsterte Rhys,um ihm ein wenig Mut zu machen.»Ich fühle es aber.Es ist zu spät.«Bran hielt die Fackel hoch und leuchtete in densteinernen Korridor und an die Wände.»ChristlicheSymbole«, meinte er flüsternd.»Wir haben Annwynverlassen.«»Ich habe diesen Ort schon einmal gesehen«,verkündete Bronwnn.»Als wir in der Halle waren, 476/519im Tempel, und ich deine Hand berührte und dirsagte, wo Carden zu finden sei«, erklärte sie, anBran gewandt.»Ich habe diese Höhle gesehen.«Bran nickte.»Dann sind wir auf der richtigenSpur.« Er hob die Fackel und betrachtete die Zeich-nungen.»Wo zum Teufel ist Suriel? Er ist mit derUnterwelt der Sterblichen viel besser vertraut alsich.«»Der Engel ist nicht das, was er zu sein scheint.«Alle blieben stehen und starrten Bronwnn an.IhrBlick wirkte wie weggetreten, sodass Rhys nach ihr-er Hand griff und sie festhielt.»Er steckt in Schwierigkeiten.So viel kann icherkennen.Sein Zorn und seine Wut färben die Luft.Könnt ihr ihn nicht riechen?«Drostan, der Greif, hielt die Nase schnuppernd indie Luft.»Ich rieche ihn nicht.Doch ich könnte ver-suchen, ihn herbeizubeschwören.«»Nein.« Bronwnn hielt ihn zurück, indem sie ihmdie Hand auf den Arm legte.»Das ist nicht derrichtige Weg.Er hat seinen Weg gewählt, und nunmuss er ihm folgen.«»Du hast etwas gesehen«, fuhr Keir sie an.»Ich & ich habe gesehen, wie wir Carden findenkönnen.Das ist alles.«Keir hielt sie zurück.»Du hast noch etwas anderesgesehen.« 477/519»Eine flüchtige Vision, ja.Schwarze Flügel.Dochich fühlte den Zorn.Den Schmerz.Und es war nichtder des Magiers, sondern der des neugeborenenZerstörers.«»Wer ist es?«, verlangte Keir zu wissen und umk-lammerte grob ihren Arm.»Es ist Suriel, nichtwahr?«»Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen.Da warnur Dunkelheit.«»Jetzt ist nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zumachen«, knurrte Bran.»Das Licht dieser Fackelwird immer schwächer, und wenn wir uns tatsäch-lich bereits im Reich der Sterblichen befinden, wasich vermute, dann wird auch meine Zauberkraftbald schwinden.«»Rhys sollte uns den Weg weisen«, schlug Bron-wnn vor.»Er ist ein Sterblicher, aber auch einKrieger.Er wird uns sicher durch die Höhlegeleiten.«»Woher willst du das wissen?«, knurrte Drostan.»Weil er mein Gefährte ist und ich seine Kraftkenne.Er hat mir bereits bewiesen, wieaußergewöhnlich sein Orientierungssinn ist.«»Er ist ein Sterblicher«, schnaubte Drostan ver-ächtlich.»Er hat keine besonderen Fähigkeiten.«»Mein Sterblicher«, sagte sie lächelnd, »ist einfähiger Krieger.« 478/519Bran und Bronwnn warfen sich gegenseitig Blickezu, dann griff er sofort nach Mairis Hand und ließsich zurückfallen, um Rhys den Vortritt zu lassen.Sofort zog dieser einen Pfeil aus der Tasche undspannte ihn in den Bogen.Die Schlange, die sich umseinen Arm geschlungen hatte, zischte leise, sodasser Gewissheit bekam, dass die Otter ihn durch dieDunkelheit führen werde.»Hier entlang«, befahl er.Rhys war sich der anderen, die hinter kamen, be-wusst, doch am wichtigsten war ihm, dass er Bron-wnn dort spürte.Sie blieb stets in seiner Nähe, unddarüber war er sehr froh.So konnte er seineAufmerksamkeit darauf konzentrieren, die Kriegerdurch die gewundenen Gänge der Höhle zu führen.»Was ist das für ein Ort hier?«, erkundigte sichDrostan.»Pst«, zischte Rhys.»Deine Stimme erzeugt einEcho, und sollte der Magier sich hier in der Nähebefinden, wird er dich hören und vor unserem Na-hen gewarnt sein.«Der Greif starrte ihn finster an, doch Rhys war esim Grunde gleichgültig, ob er sich nun von einemgewöhnlichen Sterblichen angegriffen fühlte.Erhatte genügend Zeit mit dem Magier in der Höhleverbracht.Er wusste, wie weit man ein Geräuschhier vernahm.Verdammt, er konnte doch immer 479/519noch die Schreie der Frau hören, die von denWänden widergehallt waren.Vor ihnen huschte etwas über den Boden, Rhysblieb kurz stehen.»Nur eine Ratte.«»Der radan ist nicht sonderlich beliebt in unsererWelt.Als Schamane solltest du das wissen«,schnauzte ihn Drostan an.»Ich bin doch ein Sterblicher«, knurrte Rhys demGreif entgegen.»Ich habe keinerlei magischeFähigkeiten, schon vergessen?«»Jeder, der eine Otter zähmen kann, ist einSchamane.«Rhys achtete nicht weiter auf Drostan, sondernhielt seinen Bogen nach oben gerichtet und schrittsuchend durch die finsteren Tiefen.Es war sichererweiterzugehen.Während sie dem gewundenen Pfad folgten,begann sich Rhys allmählich zu fragen, ob an denBehauptungen des Greifs irgendetwas dran war.Vi-elleicht hatte Daegan genau das in ihm gesehen.Vi-elleicht hatte er deshalb so viel Zeit darauf verwen-det, Rhys mit Geschichten über tierische Verbündetezu erfreuen.»Da.«Rhys warf einen Blick über die Schulter und sah,wie Bronwnn auf ein silbrig flackerndes Lichtdeutete.»Bist du sicher?« 480/519Sie nickte und drängte sich an ihm vorbei.Er hieltsie mit dem Arm zurück.»Ich glaube nicht.« IhreBlicke trafen sich, doch sie wirkte unnachgiebig;auch er hielt ihrem Blick stand.»Ich komme schon klar.«Rhys strich ihr mit der Oberseite der Finger überdie Wange.»Aber ich komme nicht klar, wenn dirwas passiert.«»Mir wird nichts geschehen.«Keir drängte sich an ihnen vorbei und stieg dieStufen hoch.Ganz oben befand sich eine riesigeEichentür, die der Schattengeist problemlos auf-stieß [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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