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.Plötzlich ertönte ein leichter Schritt im Laden, die Thür ging auf, und Wyncott Esden stand mit leichenblassem Antlitz vor ihm.Schweigend blickte Gale ihn an, sank auf einen Stuhl und winkte Esden, ebenfalls Platz zu nehmen; dann blieb er starr wie der Tod.Esden schloß die Thür und blieb dann, auf den ihm von Gale bezeichneten Stuhl gestützt, regungslos stehen.Eine Minute lang herrschte tiefes Schweigen.»Nun!« sagte Esden endlich mit heiserer Stimme.»Nun, Herr Esden?« gab Gale zurück.»Zum Henker, Mann, so sprechen Sie doch!« rief Esden leidenschaftlich.»Was wissen Sie?«»Nun, ich denke, ich weiß genug,« antwortete Gale, ohne auch nur einen Augenblick seine freundliche Demut zu verlieren.Seine milden braunen Augen blickten ehrerbietig und seine Stimme klang heiser, vertraulich und klagend.»Ich will Ihnen erzählen, was ich gethan habe.Zuerst ging ich in Ihre Wohnung, und als ich Sie dort nicht traf, weiter nach Wootton Hill, wo ich eine Unterhaltung von fünf Minuten mit dem Stationsvorstand pflog.Von diesem habe ich mir sagen lassen, Sie seien gestern mit dem Ein-Uhr-fünfunddreißig-Zug nach London hinaufgefahren und um acht Uhr drei Minuten zurückgekommen.Dann bin ich nach Hemsleigh gewandert, wo ich erfuhr, daß ein Herr in dem dort vier Uhr siebenundzwanzig anlangenden Zug von Wootton Hill ab Extrafahrgeld bezahlt habe.Dieser Herr soll eine schwarze Handtasche getragen und sich querfeldein nach Wootton Hill aufgemacht haben.Dann bin ich bis nach Sandy Park zurückspaziert, das in der Richtung nach London hin die nächste Station von Wootton aus ist, und dort habe ich ermittelt, daß der nämliche Herr den Londoner Zug fünf Uhr dreißig benützt habe – die Züge passen prächtig ineinander.Vielleicht erinnern Sie sich, daß der Kniff mit den drei Stationen ein Hauptbelastungspunkt gegen mich war.Damals haben Sie diesen Umstand sehr hübsch zu mildern verstanden.«»Wohl,« sagte Esden, auf dessen Gesicht sich Blässe und Erröten jagten, »aber wozu soll dies alles führen?«»Nun, ich denke, es soll zu halbpart führen,« erwiderte Gale.»Man sagt, die Juwelen seien dreißig- bis vierzigtausend Pfund wert, natürlich können wir dies nicht herausschlagen.Aber wir können immerhin etwas zwischen vier- und sechstausend Pfund erlösen.« »Vielleicht könnten wir dies, aber so wie die Sache liegt, werden wir es nicht thun,« lautete Esdens Antwort.»Nicht, Herr Esden?« fragte Gale in ehrerbietigem Staunen.»Warum nicht?«»Wahrhaftig,« gab Esden zurück, »das Leben treibt sonderliche Blasen! Hätte mir vor dreißig Stunden jemand vorausgesagt, ich könne in die Lage kommen, irgend einen Entschluß, den ich fasse, Ihnen gegenüber rechtfertigen zu wollen, so hätte ich dem Propheten ins Gesicht gelacht! Da wir aber nun Teilhaber an dem nämlichen Verbrechen werden sollen,« fuhr Esden mit bitterem Scherz fort, »so werde ich Ihnen meine Meinung sagen, und zwar mit einer Aufrichtigkeit, die Sie mir im umgekehrten Fall kaum zeigen würden.Ich habe dies ›Geschäft‹ – so heißt ja wohl der technische Ausdruck – aus ganz besonderen Gründen gemacht.Ich befand mich zufällig in der allerdrückendsten Geldverlegenheit und that es um der Belohnung willen.Wenn Sie sich einbilden, Ihr Mitwissen könne mich auch nur einen Zoll breit über meinen ursprünglichen Vorsatz hinaustreiben, so täuschen Sie sich ganz gewaltig.Im schlimmsten Fall kann ich die Edelsteine zurückschicken und mich auf und davon machen – meine Freunde werden mich nicht verfolgen lassen.«»Ganz recht, Herr Esden,« erwiderte Gate mit freundlichem, überzeugendem Sträuben, »aber das heißt ja einfach Geld zum Fenster hinauswerfen.Ich weiß Bescheid und kann die Steine schleifen lassen und leicht und gefahrlos auf den Markt bringen.«»Ihre Erfahrung und Ihr Scharfsinn werden diesmal nicht zur ihrer Entfaltung gelangen können, Herr Gale,« gab Esden zurück; die Entdeckung, die Scham und der Ekel über sich selbst bereitete ihm bei dieser Unterhaltung Seelenschmerzen, die er beinahe körperlich empfand.»Sehr wohl, Herr Esden,« antwortete Gale, »ich möchte gern wissen, ob schon irgend ein Schritt gethan worden ist.Wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Esden? Herr Prickelt sprach heute morgen von einer ziemlich hohen Belohnung.«»Diese Epistel,« sagte Esden und warf des »betrübten Vaters« Brief auf den Tisch, »ging heute früh der Eigentümerin der Juwelen zu.«Gale streckte seine schwielige Hand aus, ergriff den Brief und las ihn gründlich: dann blickte er grinsend auf.Esden hatte ihn nie zuvor lächeln sehen, und die Heiterkeit des biederen Kaufmannes flößte ihm einen verstärkten Widerwillen ein.Gale hatte ein halbes Dutzend seiner Vorderzähne verloren und seine halb zugedrückten Augen, die gefurchten Backen und das zahnlückige Grinsen ließen ihn geradezu gespenstig erscheinen.Er sah aus wie irgend ein schrecklicher alter Wasserspeier, und Esden, der ihn anstarrte, machte nun zum erstenmal die Bekanntschaft der Persönlichkeit, die sich unter diesem demütigen und sanften Aeußern verbarg.»Das ist schlau, Herr Esden,« sagte Gale, »das ist sehr schlau, und ich wüßte kein besseres Verfahren vorzuschlagen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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